In ihren aktuellen Arbeiten reißt sie Papierblätter auseinander, akzentuiert die Risslinien mit Farben und schichtet die derart ausgestalteten Papierstreifen mit der Risskannte nach oben in eine rechteckige gerahmte Form.
Was entsteht dadurch – eine Grafik, ein Relief? Jedenfalls aber ergibt sich ein Bild. Die klassischen Kriterien dafür sind erfüllt – Rahmen, Bildfläche und eine (abstrakte) Gestaltung – eine 3-D Grafik. Somit ist die Linie die Begrenzung zweier Flächen. Sie entsteht zwar noch durch die Hand, jedoch nicht mehr mittels Stift, Pinsel oder anderer Hilfsinstrumente. Der Riss ist die Spur des Produktionsprozesses, er ist nicht Ausdruck der Destruktion – das würde in den sprachlich-emotionalen Bereich fallen. Vielmehr ist sie Spur einer Handlung.
(Auszug aus Text G.Holler-Schuster)