Die in Graphik-Design ausgebildete Künstlerin Marlene Voves reflektiert das Thema „Utopia“ anhand eines ebenso komplexen wie aktuellen Problemfeldes. Sie geht von der Frage des Verhältnisses zwischen den Bereichen „Natur“, „Technik“ und „Gesellschaft“ aus, wobei sie die Idee einer „Versöhnung“ dieser heute doch gegensätzlich erscheinenden Systeme bildlich umzusetzen versucht. Dass die Vorstellung eines „Ausgleichs“ zwischen den antagonistischen Kräften von Technik und Natur heute mehr denn je lediglich utopischen Charakter zu haben scheint und Natur, aber auch der Mensch selbst, immer offensichtlicher den destruktiven Potentialen technischer Systeme ausgesetzt sind, unterstreicht aber paradoxer Weise gerade auch die Notwendigkeit einer derartigen Utopie der Versöhnung. Andernfalls würde ja ohne jede Änderungsmöglichkeit auch in Zukunft gelten, dass „Technik wie eine Besatzungsarmee im Feindesland“ steht, wie es Ernst Bloch im „Prinzip Hoffnung“ zum Ausdruck brachte. Ebenso wie uns Marlene Voves als „Lösung“ keine von Technik „unversehrte“ und romantisierte Natur und Gesellschaft in ihren Arbeiten zeigt, sondern die Vorstellung verfolgt, dass sich diese Bereiche ergänzen und gemeinsam entwickeln könnten (sollten), ging auch Ernst Bloch schon vom „Prinzip Hoffnung“ aus, dass die destruktiven Faktoren der Techniken und Technologien auch durch Technik zu verhindern bzw. in ein konstruktives Verhältnis „Utopia“ finden sich Gesellschaft bzw. Kultur in den drei klassischen Säulentypen symbolisiert.