Heinz Trenczak

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Wittekweg 12
Austria-8010 Graz

Heinz Trenczak studierte Musik und war u. a. auch Musikredakteur, arbeitete aber in den letzten Jahren vor allem als Filmemacher bzw. Dokumentarfilmer. Im Rahmen der Kulturhauptstadt Graz 2003 schuf er z. B. „granny´s videos“ – eine biografische Dokumentation als Beitrag zur Geschichte des 20. Jahrhunderts. Unschwer ist auch in der vorliegenden Arbeit der filmische Bezug erkennbar und bestimmend. Medienspezifische Aspekte der filmischen Präsentationstechnik werden durch das „Vorläufer“-Medium der Fotografie thematisiert und in der gegenüber dem filmischen Verlauf „fragmentarischen“ Abfolge der fotografischen Einzelbilder konzentriert. Die mit einer Wegwerfkamera geschossenen Aufnahmen einer winterlichen Schlossansicht werden durch schwarze horizontale Randstreifen in ein „filmisches“ Breitbildformat transponiert. Allein dadurch erhalten die Einzelbilder bereits eine primäre „Leserichtung“ von links nach rechts und eröffnen so in der Rezeption die Dimension des zeitlichen Verlaufs. Der Eindruck einer temporalen und narrativen Verlaufsrichtung wird durch den metamorphotischen „Durchgang“ der Figur, die gleichzeitig eine Veränderung ihrer Erscheinungsweise erfährt, unterstrichen. Die Figur durchwandert so einen statisch angehaltenen Bildraum, durchquert einmal sogar den Leerraum zwischen zwei Bildern, hebt deren Trennung durch eine assoziative Einheit der beiden Figurenhälften auf und konstituiert so die filmische Verlaufseinheit. Die fotografischen Bildausschnitte selbst fugieren gleichsam als materielle Filmleinwand, auf der sich die Bewegung der Figur einzeichnet, d. h., die Figur ist der eigentliche Film – als Verdeckung Aussparung oder chimärische Transparenz. Nur in einer Bildsequenz entsprechen sich Bild und Figur, nur hier befinden sie sich „in“ der gleichen „Seinsform“, nur hier befindet sich die Figur auch „in der Wirklichkeit“ der fotografischen Repräsentation. Unterläuft H. Trenczak – erfahren in der Welt des Dokumentarischen – damit die fragwürdigen Ebenen der dokumentarischen Medien hinsichtlich dessen, was die eigentliche Wirklichkeit ist?