Himmel 25? Wie sehen der Himmel 26 oder vielleicht auch Himmel 78 aus? Bergmassive, Felsen, Gesteinsbrocken, Felsformationen und Himmelsschluchten? Was sieht der Betrachter, was sieht man wirklich? Zeigt uns Josef Taucher als Maler tatsächlich das, was man zu erkennen glaubt – oder ist die Gegenständlichkeit in Form der steinernen Gebilde bzw. der zerfetzten Wolkenberge nicht vielmehr nur ein Vorwand, damit man als Betrachter die „Sucht“, etwas zu „erkennen“, beschwichtigen kann, während man in Wahrheit damit aber am Wesentlichen „vorbeisieht“, d. h. das Bildtableau und die Maltechnik nicht „durchschaut“? „Hinter“ den scheinbar soliden Oberflächen der Gegenständlichkeit öffnen sich Raum und Tiefe der Abstraktion: „Je natürlicher, um so abstrakter!“ (Josef Taucher). Wenn etwas den Maler und Künstler Josef Taucher mit dem rationalen Wissenschaftler, der er als Mineraloge ja ebenfalls ist, verbindet, dann die Einsicht in die im „Innern“ der so genannten „Natur“ sich verbergende Abstraktheit natürlicher Verfasstheit. Eine am Gegenständlichen orientierte realistisch-naturalistische Darstellungsform der Malerei hält im wissenschaftlichen Sinne die „Welt“ ja nur in jener Form fest, in der sie uns Menschen „erscheint“. Dem entsprechend „reißt“ der Maler J. Taucher die Gesteins-Gegenständlichkeit gegen den Schein gleichsam wieder auf. Die gemalten Fels- und Wolkenformationen sind nichts als ein „aufgerissener“ Malgrund – das gegenständlich Kompakte und Greifbare ist im Grunde nur die Grundschichtung. Die scheinbare Oberfläche der Dinge ist keine verdeckende, sondern sie erscheint als Hintermalung, in deren Farbschicht der Maler eindringt, um sie transparent werden zu lassen. In diesem „Aufreißen“ der Oberfläche des Gegenständlichen durch aufhellende Farbaufträge wird die abstrakte Grundseinsweise der Dinge ersehbar. Die abstrakten Strukturen kehren sich nach außen, werden zu Oberflächen – mit unweigerlich kristallinen Charakteristiken. Dem entspricht, dass der Betrachter das Bild niemals vollständig sehen kann – immer eröffnen sich neue Möglichkeiten, neue Strukturierungen und – vielleicht analog zur wissenschaftlichen Verfahrensweise – neue Modelle der Wirklichkeit, aber niemals die „Wirklichkeit“ selbst.