Bianca Bachmann

0650/2356982
Fischergasse 15
8010 Graz

Bianca Bachmanns Arbeiten zum Thema der Künstlerklausur entstanden während ihres Peru-Aufenthaltes im Juli und August dieses Jahres, was eine andere Perspektive zur Folge hatte. Armut und Wohlstand (Schatten und Licht des Lebens) sind hier im Alltagsleben beinahe „selbstverständlich“ ineinander verwoben. In den von Bianca Bachmann durchgeführten Interviews wird ein vielleicht etwas paradox erscheinender Aspekt der Beziehung von Licht und Schatten – vor allem im religiösen Kontext – evident: Je mehr Schatten (im Leben), um so emphatischer erstrahlt die Metapher des Lichts als Geheimnis tiefer Religiosität. In den Lomographien wird diese mythisch-mystische Dimension durch die fluoreszierende Textur der chromatischen Licht- und Schattenpunkte in eine visuell-ästhetische Erfahrung transformiert. Die fließenden Übergänge zwischen hellen und dunklen Farbzonen lassen lediglich verschwommene, schemenhafte Figurationen aus der Bildfläche auftauchen, ohne gegenständlich identifizierbar zu werden – nur Licht- und Schattenverschmelzungen, die die beiden „Pole“ nicht mehr als Getrenntes und Gegensätzliches darstellen sondern als untrennbar miteinander verbundene Erscheinungsweisen ein und desselben Phänomens. Als konkrete Vergleichsmöglichkeit zur Konzeption von Licht und Schatten als Einheit ist jenes Bild zu lesen, das sich durch die leicht schräge, aber rigide vertikale Abgrenzung in eine strenge Polarität von heller und dunkler Fläche aufspaltet. Die Lomographien Bianca Bachmanns veranschaulichen nicht nur zwei völlig differente Konzeptionen des Verhältnisses von Leben, Licht und Schatten, sondern können auch als Metaphern zweier unterschiedlicher Kulturen gesehen werden: Auf der einen Seite jene, die das Schattenhafte und Dunkle als absolute Negation des Lichtes auffasst und auf der anderen jene, die Licht und Schatten als untrennbare Einheit „erlebt“.