Die Landschaftsmalerei ist neben dem Historienbild, dem Porträt, dem Genrebild und dem Stillleben eine Gattung der gegenständlichen Malerei. Die Landschaftsmalerei des 20. Jahrhunderts bietet dem Betrachter ein eben so facettenreiches Bild von verwirrender Vielfalt wie die Kunst der Gegenwart überhaupt. Eine Ursache dafür wird in den neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu Beginn des 20. Jahrhunderts vermutet, in denen die Natur ihre Verlässlichkeit eingebüßt habe. „Das Landschafts-Motiv zerfiel in äußere Erscheinung und innere Wirkkräfte. Auf diese Tradition aufbauend, sind im Rahmen der 3 wöchigen Künstlerklausur, bei Gerald Rehn Bilder entstanden, in denen Erinnerungen an Landschaftsbilder des Impressionismus ebenso zu Hause sind, wie eine dem Romantischen verwandte Reflexion über die Grenzen der Unendlichkeit hinaus.
Über Abstaktion
In der Philosophie bezeichnet Abstraktion ein gedankliches Verfahren, durch das von bestimmten gegebenen, jedoch als unwesentlich erachteten Merkmalen eines Gegenstandes abgesehen wird. Auf diese Weise soll sich das Augenmerk auf das Wesentliche konzentrieren, d.h. auf eine ganz bestimmte begriffliche Bedeutung.
Abstraktion bezeichnet oft eine Operation des Denkens, welche von konkreten Objekten der Wirklichkeit (etwa dieser Baum hier, jener Baum dort usw.) allgemeine Eigenschaften „abzieht“ und daraus beispielsweise allgemeine Begriffe formt (etwa: die Gattung Baum). Gerald Rehn stellt hier die Landschaft selbst als Objekt vor, welches sich in der zunehmenden abstrahierenden Malweise ausdrückt.
Die Landschaftsbilder Gerald Rehns bieten somit dem Betrachter Möglichkeiten des „freien Aufatmens“, zeigen aber auch das „Zurückgeworfensein-auf-sich-selbst“, wo Halt erst wieder gefunden werden muss, und die „zeitgenössischen“ideologisch verbrämten, oder politisch motivierten Positionen, oppositionell gegenüberstehen.
„Malerei ist eine schwere Sache und fordert den Menschen mit Haut und Haaren.“
Max Beckmann, deutscher Maler