Die eher dunkle Farbgebung vor allem der Schattenpartien bzw. die malerische Verteilung wärmerer und kühlerer Farben dominiert den Bildaufbau und bestimmt auch die Tiefenwirkung des Bildes, Gegenstände und Figuren sind in einem diffusen Licht in ihrer Körperlichkeit modelliert. Die Szene erstarrt insgesamt in einem Moment scheinbar absoluter Ruhe und Bewegungslosigkeit, obwohl die Figuren eine Eigenbewegung suggerieren. Bildlich fixiert ist hier allerdings primär eine Stimmung, kein Geschehen, kein Handlungsverlauf, so dass die eingesetzten figuralen Motive eher als Staffage denn als inhaltliche Faktoren des Bildes wirken. Ebenso wie das Dargestellte keinen realen Vorgang, kein wirklich geschehenes Ereignis reproduzieren soll, so wenig „naturgetreu“ werden die Gegenstände dargestellt. Hannes Puntigam betont selbst, dass es ihm bei seinen „Räumen nicht um eine perfekte Perspektive oder auch nicht um eine naturgetreue Wiedergabe“ geht, sondern um eine „autonome Bildwerdung“. Auch die Farbgebung wird meist ohne „Naturtreue“ eingesetzt und dient vorwiegend zur Modellierung des Raumes und der Körpervolumen, ebenso wie die Lichtgebung primär zur Formgebung der Gegenstände dient und weniger die Funktion erhält, die „Szene“ in ein einheitliches Licht zu hüllen. Die eingesetzten „realistischen Versatzstücke“ formieren sich zu einer fiktiven Szenerie, deren Aufgabe und Funktion primär darin besteht, eine meist melancholische „Stimmung“ zu intonieren. So verengen sich auch die von Hannes Puntigam immer wieder gemalten Stadtszenen in einer verkürzten, oft etwas „verzerrten“ und aufsichtartigen Perspektivität. Einfach und schlicht dargestellte Fahrzeuge und Figuren wirken zwischen den Häuserfronten wie einsam-verlorene Requisiten eines fiktiven Bühnenbildes. Alles Geschehen tendiert in gewissem Sinne zum Nicht-Geschehen.