Claudia Mang

+43(0)699 10462561
http://claudia.mang.wordpress.com/
Funkenbühel 20
Austria-6900 Bregenz

Die skulpturalen Objekte Claudia Mangs erscheinen wie phantastisch-surreale Wesen – zwischen amorphen Körperbildungen und figurativer Bestimmung oszillierend. Ihre gestalterische Definition bleibt ebenso „schwebend“ und ambivalent wie ihre Abhängung von einem zum Kreis gebogenen Draht. Hier ist man eingeladen in den Kreis der Schwebefiguren zu treten, um die Figuren des Karussells um sich spielen zu lassen. Fragil und teilweise transparent öffnen sich diese Gebilde auch dem umgebenden Raum-Gebilde, Figuren und „Wesen“, die sich den Klängen in und um Stift Rein verdanken. Diese teilweise „sphärisch“ anmutenden Figurationen entstanden als intensive Resonanz der Künstlerin auf die wahrgenommene Umgebung. In ihren Aufzeichnungen hält sie assoziativ fest: „Der Klang von Natur … berührt … verleitet, verführt zur Skulptur. Übersetzungen der Natur. Raumklänge der Natur in Stift Rein.“ Diese sinnlichen Wahrnehmungen verwandeln sich schnell in den Wunsch des Ausdrucks und auch schon in konkrete Umsetzungsideen: „Raumöffnungen erzeugen … Die Skulptur der Bachgräser … die Raumsingfigur …“ So wird die vorgefundene Natur in Form der Gräser und Blumen schnell zum Anlass skulpturaler Formen, die sich zu surrealen „Raumklangfiguren“ entwickeln, verwoben in Klebe- und Japanpapier. Materialien, die teilweise ebenso leicht und zerbrechlich sind wie das Ausgangsmaterial und die letztlich zu einer fragilen, schwebenden Gegenständlichkeit führen. Die Namen der Figuren verraten viel von ihrer polymorphen, assoziativphantastischen Bedeutungsebene: Hier gibt es eine Schwebeblütenskulptur und eine Himmelsziegenkuh, eine Himmelsblumenfrau und ein Himmelsboot, eine Gesprächsfangfigur und schließlich eine „Frau mit Erdung“, dreibeinig geerdet und doch schwebend. Strukturen der in Papier „eingewobenen“ Materialien bleiben teilweise auch in den Umhüllungen sichtbar, so dass sich die Figuren von innen nach außen entwickeln können, von ihrem Innen erzählen, wie es Claudia Mang wünscht, weil jede Figur für sie auch eine Erzählung ist bzw. werden kann. Die schemenhafte Leichtigkeit der Figuren wirkt mitunter wie eine Raum- Textur, in der sich Raum und Objekte ineinander verschränken, Figuren, die den Raum öffnen und gleichzeitig von diesem durchdrungen werden, d. h. die sich in den Raum hinein entwickeln und durch ihre unregelmäßigen Konturen seltsame Raumvolumen schaffen, die man als Anlass und Ausgangsmotiv fiktiver Geschichten nehmen könnte, denn „meine Skulpturen sind Geschichten“ (C. Mang).