Gerhard Leixl

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Die künstlerischen Arbeiten Gerhard Leixls bewegen sich meist zwischen Inszenierung, Performance und Aktionismus und umfassen dabei die verschiedensten künstlerischen Medien: (gestische) Malerei, Tanz, Körperkunst, Skulpturen und Objekte, Malerei und Architektur etc. Schon seine Ankunft in Stift Rein wurde zu einer Inszenierung – vor allem das Entladen der mitgebrachten künstlerischen Utensilien wurde „zelebriert“. Ankunft und Aufenthalt bzw. Arbeitsabläufe könnte man beinahe als aktionistische Happenings bezeichnen. Dieser Aktionismus setzt sich auch in seiner gestisch-expressiven Malerei durch – vor allem in den Butoh-Studien, in denen er die expressive tänzerische Körpergestik in malerisch-grafische Bewegungsstudien übersetzt. Bewegungsabläufe, die sich in der sukzessiven Aufeinanderfolge vergehender Sequenzen entlang der „Zeitachse“ entwickeln und den „Raum“ nicht gleichzeitig sondern nur im Nacheinander strukturieren, werden zu einer dauerhaften Erinnerungsspur auf der Malfläche. Dabei verschränken sich zwei Aspekte der Auseinandersetzung Leixls mit dem Phänomen der Bewegung: Auf der einen Seite transkribiert er beinahe kalligraphisch Bewegungsformen in eine Raum- bzw. Flächenstruktur und andererseits beabsichtigt er – nicht zuletzt indem er diese Bewegungsaufzeichnungen wenn möglich mit einem architektonischen Ambiente korrespondieren lässt –, statische Räume und Flächen selbst in Bewegung zu setzen. Hier zeigt sich seine Intention, auch architektonische „Raumprobleme“ mit künstlerischen Gestaltungsmöglichkeiten zu bearbeiten, da er weiß, dass es letztlich auch bei architektonischen Fragen darauf ankommt, welche „Wirkung“ Architektur (und Kunst) auf Menschen hat. Sowohl Architektur wie auch Kunst „vollenden“ sich erst in ihrer Wirkung. Die vorliegenden Butoh-Studien zeichnen sich durch die Reduktion der Farben auf Rot und Schwarz sowie die spontane „Ungenauigkeit“ des Farbauftrags im Zuge der Schnelligkeit der Handbewegung beim beidhändigen Malen aus – dies führt zu dynamisch vibrierenden, abstrakt-figurativen „Skizzen“ der Körperbewegungen. Der „Drang“ zur Bewegung zeigt sich selbst in den Holzskulpturen bzw. Holzbearbeitungen, die in Stift Rein entstanden: Hier geht es nicht um eine skulpturale „Darstellung“ von etwas, sondern um die plastische Expression von Bewegung im und am Material – seien dies kurvig bewegte Maserungen, die der Fäulnisprozess im Holz hinterlassen hatte oder die Aussplitterungen eines Sturmbruchs. Leixl versteht weder seine Malerei noch seine plastischen Arbeiten als reine „Ausstellungsobjekte“ sondern als „Raumeingriffe“ mit raumbildender Funktion. Dies zeigte sich etwa in seiner „Okkupation“ des Cellariums – Bilder und Skulpturen integrierten sich in den Gewölberaum als wären sie für diesen gemacht. Nicht das Einzelbild soll im Vordergrund stehen sondern die Wirkung auf umgebende Raumvolumen. In diesem Sinne ist für Leixl jedes seiner Bilder oder Objekte immer eine Raumintervention, eine Intervention, die sowohl die Raumformen als auch die Objekte selbst in veränderte Wirkungszusammenhänge stellt.